Digitalisierung in der Transportbranche: weiter als gedacht
Allein durch die Digitalisierung könnte bis 2030 der jährliche CO2-Ausstoß in Deutschland um bis zu 80 Millionen Tonnen sinken. Der Verkehrs-Sektor wäre an diesem Ergebnis mit bis zu 9,3 Millionen Tonnen CO2 beteiligt.
Digitale Technologien können wesentlich dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele erfüllt. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung 2.0“, die der Verband Bitkom herausgegeben hat.
Potenziale sieht die Bitkom-Studie vor allem in einem digitalen Verkehrsnetz und einer digitalen Verkehrsoptimierung. Dabei könnten Sensoren an der Straße oder GPS-Systeme in Autos Echtzeit-Daten liefern, mit denen Ampeln geschaltet, oder Verkehrsströme umgeleitet werden. Eine smarte Logistik, die Leerfahrten von Lkw vermeidet und Frachtrouten optimiert, ist ebenfalls ein bedeutender Hebel. Entsprechende Lösungen werden auch auf der kommenden NUFAM in Karlsruhe zu sehen sein.
Telematik bringt viele Vorteile
- Telematik spielt hier eine zentrale Rolle. Die meisten Fuhrparkbetreiber setzen schon heute auf moderne Telematiksysteme, um ihre Flotten effizienter zu steuern. Je nach Ausprägung der jeweiligen Lösung bringt das eine Reihe von Vorteilen:
- Echtzeit-Ortung: Mit dieser Basis-Funktion der Telematik wissen Unternehmen immer, wo sich ihre Fahrzeuge befinden.
- Qualitätsüberwachung: Frachtzustände, insbesondere die Temperatur von empfindlichen Waren, können lückenlos dokumentiert werden.
- Optimierte Routenplanung aus Basis aktueller Verkehrsdaten: Spritverbrauch und Fahrzeiten können reduziert werden.
- Fahrerüberwachung: Lenk- und Ruhezeiten werden automatisch erfasst, um gesetzliche Vorgaben besser einhalten zu können.
- Fahrertraining: Telematik hilft, das Fahrverhalten anhand aufgezeichneter Telemetriedaten zu optimieren und damit Verbrauch und Verschleiß zu minimieren.
- Vorausschauende Wartung: Sensoren melden frühzeitig Defekte, bevor es zu kostspieligen Ausfällen kommt.
- Transparenz: Durch IoT-Sensoren und GPS-Tracking sind Lieferketten heute nahezu lückenlos nachverfolgbar.
Weitere Treiber der Digitalisierung sind digitale Plattformen und die Cloud-Technologie. Digitale Plattformen ermöglichen den direkten Datenaustausch zwischen Lieferanten, Spediteuren, Lagern und Kunden. Plattformen wie Timocom, Transporeon oder Uber Freight verbinden Frachtanbieter mit Speditionen, wodurch Leerfahrten reduziert werden. Auch die klassischen digitalen Frachtenbörsen fördern eine effizientere Nutzung der vorhandenen Transportkapazitäten. Cloud-Lösungen führen dazu, dass alle Beteiligten in der Supply Chain zeitgleich auf dieselbe Datenbasis zugreifen und synchron arbeiten, wodurch Engpässe frühzeitig erkannt werden.
Wesentlich transparenter
Fazit: Die Digitalisierung macht die Transport- und Logistikbranche bereits heute schon wesentlich transparenter, schneller und kosteneffizienter. Durch die stärkere Vernetzung werden Prozesse zunehmend automatisiert, was zu einer besseren Auslastung, niedrigeren Kosten und einer nachhaltigeren Logistik führt.