14.03.2023

Telematik im Transportbereich: Der Schlüssel zu mehr Effizienz

Telematiksysteme sind aus der Transportbranche und aus modernen Fuhrparks nicht mehr wegzudenken. Die Datenverbindung zwischen Zentrale und Fahrer beziehungsweise Fahrzeug liefert wertvolle Daten in Echtzeit und ermöglicht einen hohen Service-Level.

Mit modernen Telematiklösungen werden Fahrer und Fahrzeuge zum integrierten Teil der digitalen Lieferkette. Jede Veränderung von Position und Sendungsstatus wird in Echtzeit an das Transportmanagement- oder ERP-System übertragen. Planabweichungen werden unverzüglich angezeigt und geben genügend Zeit zum Reagieren. Rechnungen können unmittelbar nach der Auslieferung generiert und elektronisch versendet werden. Abholaufträge und Rückfrachten werden gezielt an den am besten geeigneten LKW übermittelt, der sich mit ausreichenden Laderaumreserven in der Nähe befindet. Statt zeitraubender Telefonate empfängt der Fahrer auf seinem mobilen Endgerät klar verständliche Nachrichten, die bei Bedarf automatisch in seine Muttersprache übersetzt werden.

Moderne Lösungen für maximale Transparenz

Telematik kann aber noch viel mehr: Nicht nur Fahrer und Disponenten werden miteinander vernetzt, sondern auch Kunden und Empfänger. Mit Geofencing werden automatische E-Mails oder andere Nachrichtenformate generiert, die frühzeitig über Ankunftszeiten informieren. In jedem Fall sorgen moderne Lösungen für maximale Transparenz über den Lieferprozess, so dass sich Kundenanfragen schnell und ohne Nachfragen beim Fahrer beantworten lassen.

Telematik ist aber nicht nur die Basistechnologie für das moderne, mobile Auftragsmanagement. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Telematik ist das Auswerten und Optimieren der Fahrweise. Das Übertragen von Drehzahlen und Bremsverhalten gibt Hinweise für gezielte Nachschulungen, mit denen der Dieselverbrauch gesenkt und der Verschleiß minimiert werden können. Nicht weniger wichtig ist das Überwachen der Lenk- und Ruhezeiten. Die gesetzliche Pflicht zum Auslesen des digitalen Tachografen wird durch Telematik zu einer wertvollen Informations-Quelle, die das Disponieren und Verwalten großer Fuhrparks wesentlich erleichtert. Somit unterstützt die Technologie nicht nur die Disposition, sondern auch das Flotten- und Fuhrparkmanagement.

Telematik-Forum im Rahmen der NUFAM

Kein Wunder, dass die Telematik ein fester und wachsender Ausstellungsbereich von Nutzfahrzeugmessen ist. Das ist auch während der NUFAM in Karlsruhe zu beobachten, die an den ersten beiden Messetagen am 21. und 22. September bereits zum dritten Mal das Telematik-Forum veranstaltet.

Telematik: Ein Begriff und seine Geschichte

  • 45 Jahre: Auf dieses hohe Alter kommt der Begriff „Telematik“, der 1978 von Simon Nora und Alain Minc im Rahmen einer Studie zur Informatisierung der Gesellschaft geprägt wurde. Es handelt sich um ein Kunstwort, das aus den Begriffen Telekommunikation und Informatik zusammengesetzt wurde.
  • In der Transportbranche hat es dann noch über 20 Jahre gedauert, bis die ersten Spediteure, Transporteure und Logistikdienstleister das Potenzial der Telematik zum Verbessern der eigenen Prozesse erahnten. Um die Jahrtausendwende gab es die ersten einfachen Telematiklösungen, mit denen die aktuellen Fahrzeugpositionen ermittelt und Informationen im SMS-Format verschickt werden konnten.
  • Der Nutzen war begrenzt und die Kosten hoch. Die Mobilfunkgebühren wurden pro Kurznachricht abgerechnet und die benötigte Hardware für das Fahrerhaus kostete mittlere vierstellige Beträge. Legendär ist das Benefon als eines der ersten Mobiltelefone mit integrierter GPS-Funktion – präsentiert auf der CeBIT 2001, die damals mit über 8.100 Ausstellern aus 62 Ländern und rund 800.000 Besuchern die größte Messe der Welt war.